Mehr als ein Hauch von Kanada auf dem Spandauer Weihnachtsmarkt: der Stand von B`s Poutine mit dem namensgebenden sagenumwobenen Fastfood „Made in Kanada“. Die Speise war gleich in mehreren verschiedenen TV-Reportagen der letzten Wochen Thema. Im frankophonen Kanada soll es gewesen sein, wo zur Mitte des vergangenen Jahrhunderts „Poutine“ erstmals zu vorgerückter Kneipen-Stunde auf die Speisekarte kam: Knackige Pommes mit Käse und … Bratensoße!
Nicht nur dem deutschen Gaumen muss diese Speisenkombination ein wenig wie ein „Schwarzer Schimmel“, ein Gemisch von an sich Unvermischbarem, erschienen sein - Knuspriges trifft Flüssigkeit, also „Weichmacher“. Selbst im Poutine-Mutterland Kanada halten sich bis heute drei verschiedene englisch-französische Erklärungen für den Namen des Gerichtes: „Allerlei“, „Resteeintopf“ und „Riesensauerei“.
Etienne Boucher und Nicolas Housset wollen mit ihrem frisch gegründeten Unternehmen „B´s Poutine“ jedenfalls auf dem diesjährigen Spandauer Weihnachtsmarkt den Siegeszug der Poutine in der deutschen Hauptstadt starten. Beide mögen das Gericht, essen es selbst sehr gern und haben bei mehreren Streetfood-Festivals festgestellt, dass Berlin genau noch dieses kanadische Kultessen fehlt.
Pommes stellen sie selbst aus rohen Kartoffeln vor Ort frisch her – in zwei verschiedenen Abmessungen. Der originale, an Cheddar erinnernde kanadische Käse-Bruch, ist zwar noch nicht auf der Zutatenliste, aber mit Mozzarella scheint da ein brauchbarer Ersatz gefunden. Und besonders stolz ist das kanadisch-französische Duo in der Vorbereitungsphase auf den Markt auf die hausgemachte Soße, deren Testlauf auf Basis von Hühnerbrühe und klassischer Butter-/Mehlschwitze wohl zu Lobeshymnen in den höchsten Tönen Anlass gibt! „Und Supersoße brauchst Du, damit der Käse gut verläuft und sich ein wunderbarer Geschmacksmix ergibt“, sind sie sich sicher. Natürlich wäre das keine Speise zum Mitnehmen ins Büro, aber heißhungrig frisch dampfend vor Ort verspeist – das sei ein Genuss, sind sich die Seiteneinsteiger ins Kochhandwerk einig.
Ihr Stand befindet sich vom 27. November bis zum 23. Dezember in der Carl-Schurz-Straße, fast auf Marktplatzhöhe, genau vor „Blume 2000“. Selbstverständlich kommt auch ihr Imbissangebot wie alle anderen auf dem Spandauer Weihnachtsmarkt ohne Wegwerfverpackung aus – angeboten wird die Poutine auf bepfandeten Keramiktellern. Bon appétit!
44. Spandauer Weihnachtsmarkt,
27. November bis 23. Dezember 2017, Altstadt Spandau, täglich ab 11 Uhr